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Sozialstation Osthofen zeigt sich gut aufgestellt


Die aktuelle Situation vieler ambulanter Pflegedienste ist äußerst angespannt. Dies ist verschiedenen Presseberichten der letzten Wochen zu entnehmen.

Diese Berichterstattung war Grund genug für die pflegepolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Kathrin Anklam-Trapp, MdL, sich bei einem der größten Pflegedienste in ihrem Wahlkreis nach der Situation vor Ort zu informieren.

Die Mitarbeitenden der evangelischen Sozialstation in Osthofen empfingen die Politikerin herzlich und nahmen sich viel Zeit für einen intensiven Austausch.

Die Sozialstation besteht seit 1979 und betreut mit 44 Mitarbeitenden pflegebedürftige Menschen in Osthofen, den VGs Eich, Monsheim und Wonnegau, Worms-Rheindürkheim und -Ibersheim.


Im Gespräch mit dem Vorsitzenden der Sozialstation, Pfarrer Volker Hudel und Vorstandsmitglied Doris Dörfer sowie dem Pflegedienstleiter (PDL) Dirk Kröhle und seiner Stellvertreterin Elena Stein konnten diese die Befürchtungen der Abgeordneten zerstreuen, was die finanzielle Lage des Pflegedienstes angeht. Durch umsichtiges Wirtschaften bereits in der Vergangenheit, bei dem stets auch Rücklagen für Weiterbildungen und Ausstattung gebildet werden konnten, steht die Station auf stabilen wirtschaftlichen Füßen. Auch personell ist man gut aufgestellt. Mit über 90 Prozent examiniertem Personal ist eine fachlich exzellente Pflege für die Patienten und Patientinnen gewährleistet. Pro Tag werden zwischen 220 und 250 Patienten und Patientinnen zu Hause versorgt.

„Wissen in der Pflege muss weitergegeben werden“, erläuterte PDL Dirk Kröhle. „Das passiert in unserem Haus mit Hilfe eines Patenmodells.“ Seine Stellvertreterin Elena Stein ergänzte: „Teilweise haben wir Pflegekräfte, die bereits in der zweiten Generation einer Familie zu uns gekommen sind.“ Das liege auch daran, dass den Pflegenden je nach Lebenssituation eine angepasste Arbeitszeit angeboten werden kann.


Allerdings nutzte Volker Hudel den Besuch der Abgeordneten, um Missstände in der Pflege aufzuzeigen. So nimmt die Bürokratie nach seiner Auffassung einen viel zu großen Teil der Arbeitszeit in Anspruch, Zeit, die dann im zwischenmenschlichen Bereich mit den zu Pflegenden fehlt und die Aufnahme neuer Patienten erschwert. Ein weiteres schwieriges Projekt ist die Digitalisierung, die vom Gesetzgeber gefordert wird und ebenfalls personelle Ressourcen bindet. Doris Dörfer fügte hinzu, dass sie es sehr kritisch sähen, wenn im medizinischen Bereich Kosten erhöht oder Leistungen verringert würden, nur um Anlegern eine Dividende zahlen zu können. Dies sei der falsche Weg.



BU: Nach einer guten Diskussion im Haus der Diakonie in Osthofen

v.l. Elena Stein, Dirk Kröhle, Doris Dörfer, Kathrin Anklam-Trapp, Pfarrer Volker Hudel

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